Memento Mori
Herzlich willkommen, ich freue mich über deinen Besuch auf meiner Homepage Memento Mori !
Alles Dasein auf dieser Erde ist vergänglich - wir werden geboren, um letzten Endes wieder zu sterben. Wie gehen wir Menschen mit diesem tragischen Schicksal um? Hat der Tod Auswirkungen auf unsere Art zu leben? Wie verkraftet ein Mensch das Älterwerden, was bedeutet überhaupt alt-sein?
Altern und sterben sind in unserer westlichen Gesellschaft ein Tabu. Ist es die Angst, die uns das Unvermeidliche verdrängen lässt? Könnte nicht ein Auseinandersetzen mit diesem Thema dem Tod den größten Schrecken nehmen und darüber hinaus vielleicht helfen, unser Leben sinnvoller zu gestalten? Diese Fragen beschäftigen mich mit zunehmendem Alter immer mehr.
Man sagt, je älter man wird, umso schneller läuft die Zeit. Wie schnell sie verrinnt, habe ich auch gemerkt, als ich die Seiten der verstorbenen Prominenten erstellt habe. Ich konnte kaum glauben, wie lange manche Personen schon tot sind. Wie vergänglich Schönheit ist, davon kannst du dich auf der Prominenten-Galerie überzeugen.
Aber ist mit dem Tod wirklich alles vorbei? Oder haben wir eine Seele, die unser körperliches Ende überlebt? Hinweise, die auf ein Leben nach dem Tod deuten, sind z.B. Berichte von Nahtoderfahrungen. Ausführliche Informationen dazu findest du auf den folgenden Seiten. Buchempfehlungen zum Thema gibt es hier.
Andreas Böttcher, Juli 2012
Memento Mori -
Bedenke, dass du sterblich bist!
Diese Worte sollen dem siegreichen, römischen Feldherren in seinem Triumphwagen von einem Sklaven oder Priester ins Ohr geflüstert worden sein. Sie sollten ihn vor dem Hochmut bewahren, sich selbst für göttlich zu halten. Memento Mori ist die Kurzform von "Memento moriendum esse" und könnte ursprünglich einem Bibel-Psalm entstammen: "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden".
In der Geschichte des Christentums wurde das Memento-Mori-Zitat gern verwendet, um die Eitelkeit des Menschen vor dem Hintergrund seiner Vergänglichkeit anzuprangern. Die um 1070 in einem Kloster entstandene Reimpredigt "Memento Mori" war als Antwort zu verstehen auf das zu jener Zeit moralisch auf einen Tiefpunkt gesunkene Leben. Das Werk handelte vom ewigen Gegensatz von Diesseits und Jenseits, Gott und der Welt. Die Welt ist schlecht und voller Übel, sie ist von Vergänglichkeit und Tod bestimmt. Durch Weltabkehr und Entsagung, Nächstenliebe und Gerechtigkeit sollte man sich im irdischen Leben bewähren und auf den Tod und das jüngste Gericht vorbereiten. Das Auftreten der Pest sowie der 30jährige Krieg verstärkten später noch einmal den Memento-Mori-Gedanken.
In dieser Zeit waren sog. Vanitas-Motive populär. "Vanitas" ist ein Wort für die jüdisch-christliche Vorstellung von der Vergänglichkeit alles Irdischen und bedeutet leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit. Die Vanitas-Motive zeigen, dass der Mensch keine Gewalt über das Leben hat. Sie sollen an die Vergänglichkeit von Leben und irdischen Gütern erinnern und stellen häufig Sinnbilder wie Totenschädel, Kerzen, Sanduhren, verwelkte Blumen und Luxusgüter dar. Eine besondere Bedeutung erfährt das Vanitas im Barock, wo die Darstellung von Schönheit und Verfall in Literatur, Kunst, Theater und Musik zum Ausdruck kommt.
Memento Mori Motiv 1:
Stilleben mit Totenkopf
Memento Mori Motiv 2:
Der Tod zeigt der Frau durch die Sanduhr ihre Vergänglichkeit
Memento Mori Motiv 3:
Schönheit ist eine Maske - hinter ihr verbirgt sich immer der Tod
Memento Mori Motiv 4:
Der Tod triumphiert über die Eitelkeit der Frau vor dem Spiegel
Memento Mori Motiv 5:
Stilleben mit Blumen, Totenkopf und Pfeife
Memento Mori Motiv 6:
Der Tod siegt über Schönheit und Eitelkeit
Memento Mori Motiv 7:
Hinter der Schönheit der Frau lautert der Tod
Memento Mori Motiv 8:
Stilleben mit Totenkopf und verlöschender Kerze
Memento Mori Motiv 9:
Die Alte demonstriert durch den Totenkopf, dass die Schönheit der jungen Frau vergänglich ist.
Memento Mori Motiv 10:
Anhänger aus dem Mittelalter
Memento Mori Motiv 11:
Stilleben mit Totenkopf, Schnecke und Flöte
Der Tod ist auf diesem zeitgenössischen Bild Herr über alle Stände:
"Nun mögt ihr Kommen all herbey, und sehet wer Herr oder knecht sey.
Bey bettlern und Bey Obrigkeitt mach ich im Tott kein Unterscheidt."
Einen Eindruck von der Grundstimmung des Vanitas gibt das 1643 geschriebene Sonett "Es ist alles eitel" von Andreas Gryphius wider:
„Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Was dieser heute bawt / reist jener morgen ein:
Wo itzund städte stehn / wird eine wiesen sein,
Auff der ein schäffers kind wird spilen mitt den heerden.
Was itzund prächtig blüht sol bald zutretten werden.
Was itzt so pocht vnd trotzt ist morgen asch und bein.
Nichts ist das ewig sey / kein ertz kein marmorstein.
Itzt lacht das Gluck vns an / bald donnern die beschwerden.
Der hohen thaten ruhm mus wie ein traum vergehn.
Sol denn das spiell der zeitt / der leichte mensch bestehn.
Ach! was ist alles dis was wir für köstlich achten,
Als schlechte nichtikeitt / als schaten, staub vnd windt.
Als eine wiesen blum / die man nicht wiederfindt.
Noch wil was ewig ist kein einig mensch betrachten.“
Ein weiteres Gedicht zur Vergänglichkeit findest du unter Vergänglichkeit der Schönheit
So häufig früher Sterben und Tod thematisiert wurden, so selten wird heute öffentlich darüber geredet. Was ist der Grund für diese Verdrängung? Haben wir heute mehr Angst als die Menschen früher? Hat es am Ende mit unserer "Aufgeklärtheit" zu tun, die uns sagt: da kommt nichts mehr?