Alte Berufe -S-
Als Ahnenforscher hat man oft mit alten Berufen oder Berufsbezeichnungen zu tun, die man heute nicht mehr kennt. Viele Berufe sind mittlerweile verschwunden oder heißen heute anders. Ein Großteil der deutschen Familiennamen leitet sich übrigens von Tätigkeiten, von Berufsbezeichnungen, von Werkzeugen, von Erzeugnissen und Handelswaren ab. Der Name „Schmidt“, um nur einen zu nennen, war der Schmied. Recherchieren Sie selbst, Sie werden erstaunt sein, wie viele Nachnamen auf Berufe zurückgehen. In der vorliegenden Liste finden Sie auch Berufe unter ihrer lateinischen Bezeichnung, wie man sie oft in Kirchenbüchern findet.
ABKÜRZUNGEN: ahd. = althochdeutsch; bayr. = bayrisch; md. = mitteldeutsch; mhd. = mittelhochdeutsch; mnd. = mittelniederdeutsch; ndd. = niederdeutsch; ndrhein. = niederrheinisch; nordd. = norddeutsch; obd. = oberdeutsch; österr. = österreichisch; südd. = süddeutsch; Schweiz. = schweizerisch; württemb. = württembergisch.
Saccelarius | Kämmerer, Schatzmeister |
Sacher (Wien oft) | die Häufigkeit dort ist wohl durch das jüdische Wort Sacher, von hebräisch socher »Wanderhändler«, bedingt. Es spielt aber auch der Vorname Zacharias hinein. Auch Sachers. |
Säckelmeister | Vermögensverwalter |
Sacrifuculus | Kath. Priester |
Sadler, Sadelmacher | Sattler. |
Sager (ndd.), Säger, Seger (obd.) | Brettschneider bzw. Sägemüller. |
Sagittarius | Pfeil-undBogenmacher |
Sakristan | Meßner |
Salarius | Salzsieder |
Salifex,salinator | Salzhändler |
Saliter | mhd. saliter, salniter »Salpeter«; meint den Saliterer, der ihn siedet bzw. damit handelt. |
Sallanus | Kaplan |
Sallarius | Salzsieder |
Sallwürk (obd.), Sallwerk | Harnisch- und Panzermacher. Auch Sarwürk. |
Salm | Lachs (lat. salmo); Übername für Lachsfischer, aber auch vom Hausnamen (»Zum Sahnen«) her. |
Salpista | Trompeter |
Salsuciarius | Sulzer, Flecksieder |
Salwirth,-wurch | Plattner |
Salzer (obd.) | meint wie Salzmann den Salzhändler, zuweilen auch den Salzsieder. Der Salzmutter wie der Salzmesser maß bzw. verkaufte Salz scheffelweise (mhd. mutte »Scheffel«), der Salzstößer im Kleinhandel, desgl. der Salzgeber. Auch Salzl (bayr., österr.), Sälzle (württemb.). |
Samiator | Schleifer |
Samme(t), Sambeth | Samtweber bzw. -händler. Auch Samweber. |
Sartor | Schneider |
Satellites | Knechte |
Sator | Sämann |
Sattele (schwäbisch) | Übername für den Sattler. Auch Sattler, Sadler. |
Sauter, Sautter, Seiter(le), Sutter (schwäbisch), Sütterle, Sütterlin | Schuster und auch Schneider (mhd. süter »Näher«). |
Scabinus | Schöffe |
Scandularius | Schindelhauer |
Schaarschmidt | mhd. schar »Pflugschar«; dazu auch Schaar (Hamburg oft). |
Schacherer | Hausierer |
Schacht (ndd.) | Übername für den Schachtschneider, der die Schäfte für Speere und Lanzen zuschnitt. Entstellt Schattschneider (Hamburg). |
Schaf (Schaaf), Schäfle, Schaap (ndd.) | meint als Berufs-Übernamen den Schafhirt (ndd. Schapherder) bzw. Schäfer, ndd. Schaper, Schäper. |
Schäffler, Scheffler, Schöffler (obd.) | Faßbinder, Schaffmacher, Böttcher. Desgl. Scheffel, bayr. Schöffel. |
Schalenschroder | Messergriffmacher |
Schalk | mhd. = »Leibeigener, Knecht, Mensch in dienender Stellung«. |
Scharf, Scharfe, Scharpf (obd.) | schneidend scharf, forsch. Auch ndd. Scharp(ing). |
Scharrmacher | Wagner |
Scharsach(s) | mhd. scharsa(h)s »Schermesser«. |
Schatter, Schattmann | Schätzer |
Schatzer, Schätzer | Steuereinnehmer, Taxator. Auch Schatz!, Schätzte (obd.), Schatzler (mundartl.). |
Schauer | mhd. schouwer »amtliche Beschauer, Prüfer«; zum Beispiel Tuch-, Brot- und Fleischbeschauer. Auch obd. Schauber. |
Schaumann (ndd.-westfälisch), Schomann, Schumann | Schuhmacher oder -händler. Auch einfach Schau (wie Schuh). Desgl. Schaumäker (ndrhein.), Schauknecht, Schaubüßer (Flicker). (->Schubert) |
Scheer (Hamburg oft), Sch(e)rer | Bartscherer bzw. den Tuchscherer (Tuchscheer, Wandscheer, Bartscheer). |
Scheibler | Salzhändler |
Scheidenreißer | Graveur von Schwertscheiden (wie für Helme den Haubenreißer). |
Scheidner | Messerscheidenmacher |
Scheithauer | Holzspalter; auch Holzscheiter, Scheiter(er), Scheit. |
Scheler (obd.) | wohl Rindenschäler (Löher) zur Gewinnung der Gerberlohe. |
Schelle, Scheller, Schellhammer | Übername für Schmiede, besonders für den Schellenschmied. Auch Schellschmidt, Schellenmacher, Schell(en)schläger. |
Schelter | Gaukler |
Schenke, Schen(c)k (obd.) | mhd. schenke »einschenkender Diener«, später auch Hofamt (Mundschenk). Schenker meint den Schankwirt. |
Scherer, Scheerer | meint häufig den Tuch- oder Gewandscherer, seltener den Bartscherer. |
Scherl (obd.-bayr.) | Schere; Übername des Scherenschleifers bzw. Scherers. |
Schermer (ndd.), Schirmer (obd.) | Fechter, Spielmann. |
Schicker | Ordner, Organisierer. |
Schicketanz | Tanzordner, Tanzlehrer (vgl. Regen-, Loben-, Preisentanz). |
Schickfuß | wohl Botenname. |
Schiffmann (obd.) | Schiffer. |
Schild(t), Schilder (ndd.), Schilter (obd.) | Schilderer oder Schildmacher, zuweilen auch (Schild-)Maler. |
Schin(n)agel, Schienagl (österr., bayr.) | Übername des Nagelschmieds. |
Schinder | Abdecker, tätig in der Schindehütte (mhd. schinthüs »Schlachthaus«). |
Schindler, Schind(e)l (obd.-schlesisch) | Hersteller hölzerner Dachschindeln. Auch Schindelhauer. |
Schipper, Schippmann (ndd.) | Schiffer, Schiffmann. |
Schir(r)macher (obd.-schles.) | Geräte-, Werkzeug-, Geschirrmacher, zu mhd. schirre »Geschirr«. Dazu Schirrmeister, Schittenhelm. |
Schirmer | Klopffechter |
Schirrmacher | Wagner |
Schleg(e)l, Schlögl (obd.) | Schlägel; Werkzeug zum Schlagen. Vgl. Schwingenschlegl, Bruckschlegl, Bornschlegl, Mühlschlegl, Wollschlegl. Also Berufs-Übernamen. |
Schlei, Schley | Übername für den Fischhändler und Fischer. Auch Schlie, Schliemann (ndd.). |
Schleif | kann, soweit obd., den Inhaber einer Schleifmühle meinen. |
Schleimer (obd.) | mhd. slimer »Hersteller von Klebstoff, Vogelleim«. |
Schlöss(e)l | Schlosser, Schloßmacher, Schloßhauer (ndd. Slotmeker, Sloter); auch Schlösser (österr.). |
Schlot(t)hauer (-hauber, -häuber, -heiber), Schlotzhauer (-heuer, -heier) | Schilfrohrschneider (»in den Weihern sollen die Schlotten abgemäht werden«). |
Schlotfeger | Kaminkehrer |
Schlüssler (obd.) | mhd. = »Schlüsselträger, Beschließer«. |
Schlüter (ndd.), Schieuter (ndrhein.), Schlieter, Schließer, Schleußer (obd.) | meint weniger den Torschließer als den Verwalter häuslicher Vorräte und Schätze, den Beschließer oder Kämmerer. Auch Schlütter. |
Schmal(t)z, Schmalzl, Schmälzle(r) | Übername des Fetthändlers. Auch Schmeer, Schmerber. |
Schmeidl(er) (obd.) | Geschmeidler, Schmuckhändler. |
Schmelter (ndd.), Schmelzer | Metallschmelzer und Gießer. |
Schmidt | Die reiche Gliederung der Schmiedezunft im Mittelalter spiegelt sich in den Familiennamen wie Kupfer-, Eisen-, Stahl-, Gold-, Silber-, Hammer-, Helm-, Messer-, Hufschmidt usw. Schmid, Schmitt sind obd., Schmilz rheinisch, Schmedt ndd.; Koseform Schmedeke, Schmiedel. |
Schmin(c)ke | Schminke- oder Salbenmacher. |
Schnarr (Hamburg) | mnd. snar »Schnur«, snarmeker »Seiler«. |
Schneider, Schneiders (rhein.), Schnieder(s) (ndd.-friesisch), Schnier(s) (ndd.-rheinisch) | Handwerker, der (aus Stoffen nach Maß) Kleidung anfertigt, näht. (-> Schröder) |
Schnickmann (ndd.) | Führer einer Schnicke, eines kleinen Schiffes. |
Schnitter | Erntearbeiter |
Schnittger, Schnittker, Schnittcher (nordwestdeutsch) | Tischler und Holzschnitzer. |
Schnitz(l)er (obd.), Schnetz(l)er, Schnitz, Schnetz, Schnitzlein | meint den Holzschnitzer schlechthin (z.B. Bildschnitzer). |
Schnorrer | Landstreicher |
Schnur, Schnürchen (md.), Schnürle (obd.), Schnoor (ndd.) | meinen den Schnürer (Schnurmacher, -dreher). |
Scholl (obd.) | wird deutlich durch Ackerscholle und Schollentreter als Übername für den Bauern. |
Scholz, Schölzel, Schelzel (schlesisch) | mhd. schultheiße: Schulz(e) »Vorsteher der Dorfgemeinde«. |
Schop(p)enhauer (ndd.) | Berufsname aus dem Holzgewerbe. Auch Schoop, Schopp. |
Schöps, (Scheps, Schöbs, Schäbs) | slawische Bezeichnung für den Hammel; zum Teil wohl Übername des Schaf Züchters (aber auch des Fleischers). |
Schorstein | alte Form für Schornstein; Übername für den Schornsteinfeger (Rauchfangkehrer). |
Schöttler (ndd.) | Schüßler = Drechsler hölzerner Schüsseln. |
Schöttner (obd.) | Schottenmacher = Quarkmacher oder -händler (mhd. schotte »Quark«). |
Schrape (ndd.) | Schabwerkzeug, Hobel. |
Schreiber, Schreber (sächsisch), Schriever, Schriefer (ndd.) | mhd. schriber »des Schreibens kundiger Mann im Dienste geistl. und weltl. Herren«, Hof-, Stadt-, Kanzleischreiber u.a. |
Schreiner (obd., rheinisch) | Berufsname für Tischler, wörtlich »Schreinemacher«, rhein. Schreinemakers. Dazu Übername Schreindl (bayr., österr.). |
Schröder (ndd.), Schröer, Schrörs, Schreurs (ndrhein.), Schrader (ostfälisch) | meint urspr. allg. den Schneider, später jene Kaufleute (Laubenherrn), die Tuche und andere Stoffe ellenweise ausschnitten und verkauften. |
Schröpfer | Badergehilfe, der mit dem Schröpfkopf zur Ader ließ. Auch Schräpfer (bayr., österr.), Schrepper (md.ndd.). |
Schröter, Schrödter (schlesisch, sächsisch, thüringisch) | entsprechen dem ndd. ->Schröder; meint aber auch den Verlader von Bier- und Weinfässern (Faßzieher). |
Schubert (Sachsen, Schlesien, Österr.) | entstand durch Umwandlung des mhd. Wortes schuochwürchte oder -worchte in schuwort oder schuwert, was Schuhmacher (eigtl. Schuhwirker) bedeutete. Auch Schubart, Schubrig, Schubrich, Schuh (obd.), Schuch(h)ardt, Schuchert, Schuckert, Schuchmann (obd.), Schucher, Schuher. |
Schuffenhauer (sächsisch) | Variante zu ndd. Schoppenhauer. Auch Schüffner. |
Schuldiener / Schulmeister | Lehrer |
Schüssler, Schüssel | siehe Schöttler. |
Schuster (obd.) | verschliffen aus mhd. schuochsüter, schuockster »Schuhnäher«, der Flickschuster. Dazu bayr. Schüsterl, Schiesterl, Schüstl, Schiestl. |
Schütt(e) (ndd.), Schütz(e) (obd.) | meint im allgemeinen den Flurschütz, Flurhüter. |
Schwegler (obd.) | Flöter, Pfeifer (auf der Querflöte des Hirten aus Holunder oder Knochen). |
Schweinschneider | Kastrierer der Schweine wie Sauschneider. Schweinhardt ist ndd. der Schweinehirt; auch Schwein, Schweinle, Schwien (ndd.) ist Berufs-Übername für Schweinehirten, -Züchter, -händler, -fütterer. |
Schwep(p)e (ndd.) | Übername des Schwepenheuer, des Zimmermanns, der die Schräglatten für die Dachsparren zuhaute. |
Schwertdegen | junger Ritter |
Schwertfirm, Schwärzfirm (obd.) | entstellt aus mhd. svertvürbe, der Schwer(d)tfeger, Waffenschmied. Dazu die Übernamen: Schwerdt, Schwertl (bayr.). |
Schwing(en)hammer, -nagel, -eisen sind als Schmiedenamen bezeugt. | |
Schwingenschlögl (bayr.) | Büttner, Faßbinder. |
Sclopetarius | Büchsenschütze |
Scoparius | Straßenfeger |
Scriba | Schreiber |
Scrinarius | Paneelenmacher, Schreiner |
Scriniarius | Geheimschreiber, Archivar, Siegelbewahrer |
Scrutarius | Trödler |
Sculptor | Bildhauer |
Scultetus | Schultheiß |
Seckler (obd.) | mhd. = »Säckel-, Schatzmeister«, evtl. auch der ->Beutler. |
Seel, Seeler (ndd.) | für Seil; Übername des Seelmekers, Seel- winders, Seilers. Dazu Seel(en)binder. |
Segisser, Sägesser (obd.) | Sensenschmied (mhd. segense »Sense«). Dazu ndd. Seißenschmidt. |
Segler (ndd.) | Segelmacher. |
Segristanus | Meßner, Kirchner |
Seidennader, Seidennather (München) | Seidennäher. |
Seidenneger | Seidenstricker |
Seiger | mhd. seiger »Waage« (dann auch Uhr), der Seigerschmied (Großuhrmacher). |
Seiler (obd.-md.-schlesisch) | Hersteller von Seilen, Schnüren, Kordeln aus Hanf- oder Flachsgarn. (->Repschläger, Seel) |
Selcher, Selchert (obd.) | Fleischräucherer oder Fleischer. |
Sellarius | Sattler |
Semmler (obd.), Simmler, Semmel, Simmel | Semmelbäcker, Weißbrotbäcker. Auch Semmelweis (mhd. weiß »Weizen«). |
Senf(f), Senft, Sempf | Berufs-Übername des Senfmachers (vgl. Sauersenf). |
Senger | meint wie Singer den Sänger, Kantor, Musiker. |
Senn(er) | Alpenhirt, Melker, Käsebereiter. |
Sensal | Makler |
Serator | Schlosser |
Sericarius | Seidenwirker |
Settmacher, Sethmacher | Hersteller von Selten (mhd. = »Körbe, Schüsseln«). |
Seuner | Hochseefischer |
Sieber (obd.), Siebler (bayr. oft) | Siebmacher. |
Sieler | stellte Sielen (Sielengeschirre) für Zugtiere her. |
Sigesser | Sensenschmied |
Sigrist | Meßner |
Silber | Berufs-Übername des Silberschmieds, Silberbrenners, Silberhändlers sowie auch des Silbergräbers (im Silberbergwerk). Dazu Silbernagel: Silberschmied. Silbermann: Silberhändler (vgl. Goldmann). |
Similarius | Los- oder Weißbrotbäcker |
Simrock | verschliffen aus Siebenrock; Übername des Schneiders (vgl. Siebenschuh: Schuhmacher; Siebenwurst: der Fleischer usw.). |
Sinner (obd.) | mhd. »Eichmeister, Visierer«. |
Smersnider | Speckverkäufer |
Sohm (obd.) | mundartl. für Sahm, mhd. säme »Samen, Saat(feld)«; Übername des Sämanns oder Samenhändlers. |
Sölter (ndd.), Sälzer (obd.) | Salzhändler. Auch Soltmann, Soldmann. |
Span(n)rad (bayr.) | Übername des Wagners. Span(n)ring bayr., österr.): Übername des Schmieds. Span(n)uth (ndd.) = Spannaus: Fuhrmannsname wie Spannan. |
Spanner (bayr. oft) | mhd. »Ballenbinder und Auflader«. |
Sparr(e) (Hamburg oft) | Dachsparren, -balken; Übername des Zimmermanns. |
Speciarius | Gewürzkrämer |
Speck, Speckle | Speckesser (ndd. Speckäter) bzw. der Speckschneider, also Berufs-Übername; vielleicht für Speckäter auch Speckter. (->Schmal(t)z) |
Speculator | Wächter, Spion |
Speer | Hersteller der Speerschäfte. Aber Sperisen (thüringisch): der Schmied, der Speerspitzen formt. In Sachsen und Schlesien beruht Speer wie Spehr vielfach auf Spe(h)rer, entrundet aus ->Spörer = Sporenmacher. |
Speiser, Spieser (ndd.) | Speisenmeister, Speisen austeiler, ein Hof- und Klosterbeamter, auch in Spitälern. |
Spen(d)ler | Hersteller von Stecknadeln. |
Spengler (obd.) | Klempner, Flaschner, Blechschmied, zu mhd. spengel(in) = kleine Spange. Dazu Spengel (Spangenmacher), Spenger (mit Spangen versehen). |
Spieg(e)l, Spiegier, Spegel (ndd.) | Spiegier oder Spiegelmacher. |
Spielmann, Spillmann, Spielmanns (ndrhein.), Speimann (ndd.) | im Mittelalter fahrender Sänger, Musikant, Spaßmacher, Gaukler. Dazu auch Spieler (obd.). |
Spieß, Speth, Speith | Spießmacher, Spießschmied. |
Spill(e), Spill(n)er, Spilleker, Spilche(r), Spindler (obd.schlesisch) | meinen den Spindeldrechsler. |
Spinnräker (ndd.-westfälisch) | Spinnradmacher. |
Spitzweg | irreführende Schreibung für Spitzweck, wie Schlitzwegg für Schlitzweck und Butterwegg für Butterweck; lauter obd. Bäckernamen. |
Splettstößer (ndd.) | Kleinhändler mit Holzspänen, Brennholz, Schindeln. Auch Splittstößer, Splitt, Splett, Splittgerber, Splieht, Splitter, Spletter. |
Splittgerber | Schindelhändler |
Spohr, Spöhrle, Spörl | Sporenmacher (Spohrer, Spörer). Auch Spehr, Spehrer (schlesisch, sächsisch) ist urkdl. Spohrer. Dazu Spörner, Sperner, Spörndle, Sporbert. |
Sportularius | Korbmacher |
Spranger, Sprenger, Springer | Gaukler, Tänzer. |
Sprecher | mhd. = »Schwätzer«, auch Reimsprecher, der Gedichte vortrug. |
Sprotte (Hamburg) | Übername für Fischhändler. |
Spuler (obd.) | Spulendrechsler (mhd. spuole »Weberspule«, aber spuol »Federkiel«: Schreibername. |
Staa(c)k, Staake (ndd.) | lange Stange (vgl. Stakenhauer), wie obd. Stange, Stangl, Stängle = Berufs-Übernamen. |
Stabularis | Stallknecht |
Stäcker (ndd.) | »Stecher«; der Kastrierer. |
Staffirmaler | Tüncher |
Stahl, Stäheli(n) | meist Berufs-Übername für Schmied (Stahlschmied) bzw. Stahlhändler. Obd. auch Stahler, Stähler. |
Staib, Staible, Staiber (obd.-schwäbisch), Steib, Steible, Steiber, Steub, Steuble, Steuber, Stoiber | »Staubaufwirbler«; Übername des Müllers. Auch Staub, Stauber, Stäubel, Stäuble. |
Stannarius | Kannen- oder Zinngießer |
Staterarius | Wagenmacher |
Stationarius / Stationierer | Krämer |
Stecher, Stäcker (ndd.) | Kastrierer; sekundär Stechert (sächsisch), Stech(e). |
Steen (ndd.) | Stein; meint zuweilen den Steenbicker »Steinhauer« bzw. Steenwarber (Steenwerker). |
Stegreif | Steigbügel; Berufs-Übername für den Steigbügelmacher. |
Steinbeiß, Steinbiß (obd.) | »auf Stein Beißende«, gemeint ist z.B. der Steinhauer, Steinmetz. |
Steinbrecher, Steinbreker (ndd.) | Arbeiter im Steinbruch. |
Steinheil (württemb.) | entrundet aus Steinhäuel = Steinhauer. |
Steinl(e), Steindl (obd.) | Berufs-Übername zu Steinhauer, Steinbicker, Steinmetz, Steinbrecher, Steinschneider, Steinmann (vgl. mhd. steinler »Edelsteinhändler«). |
Steinmetz, Steinmetzel, Stamitz (österr.) | Steinmetz, Steinhauer. Auch Steinwerker, Steinwürker, Steenwerth (ndd.). |
Steinschneider | Kunsthandwerker, der Wappen, Figuren u. dgl. in Edel- und Halbedelsteine schnitt. |
Stellmach, Stallmach, Stellmacher | Wagner. |
Stender (Hamburg) | mnd. = »Pfosten«; Übername des Zimmermanns (wie Balke, Stallbom, Pfost). |
Sterzer, Störzer | mhd. = »Landstreicher«. Auch Sterzel, Störzel. |
Steuer, Steuerlein (obd.) | kann den Steuereinnehmer (Steurer) wie den Steuermann (ndd. Stührmann) meinen. |
Stich | der beruflich Stiche macht, z.B. der Schneider,Schuster usw. |
Stiehler, Stieler, Stühler, Stüler | Stuhlmacher, Stuhlflechter, Stuhldrechsler; aber Stiehl ist Berufs-Übername wie Hammerstiel, Pfannenstiel, Birnstiel u. ä. |
Stipus | Bettler |
Stirnstoßer | Schleierverkäufer |
Stoll(e) | mhd. stalte »Gestell, Stütze, Pfosten«, zum Teil wie Stollwerk; Übername des Zimmermanns oder Tischlers. |
Storger | Marktschreier |
Stößel | der mit dem Stößel arbeitet; auch Stößer: der Waren in Gefäße (Säcke) stößt, Kleinhändler wie Salzstößer, Krautstößer u.a. |
Stöver, Stöber, Stöwer (ndd.) | meinen den Badstöver wie obd. Stuber, Stüber, Stieber den Bader oder Badestubeninhaber. |
Strähler, Strehler (obd.) | mhd. = »Kammacher«. |
Stranguria | Harnzwang |
Stratarius | Sattler |
Streicher | mhd. stricher; war ein behördlicher Prüfer, sei es Kornmesser oder auch Tuchprüfer. |
Stri(e)tzel (schlesisch, sächsisch, österr.) | mhd. strützel »längliches Kuchenbrot, Stollen«. Als Bäckername bezeugt. |
Stricker, Strickert | mhd. auch = »Seiler«; stricken, eigentlich »knüpfen«. Vgl. Seiden-, Hosen-, Haubenstricker. |
Stroh, Ströhlein | bäuerlicher Übername, besonders für Strohhändler (Strohmann, Strohmenger, Strohschneider). |
Stü(h)rmann (ndd.) | Steuermann. |
Stubanator | Badstubenbesitzer |
Stückle(n) | mhd. = »Stück Tuch«; Berufs-Übername für den Schröder. |
Stückler (obd.) | Flickschuster oder -Schneider. |
Stupenator | Badstubenbesitzer |
Stut(e), Stuth(e) (ndd.) | meint ein (schenkeiförmiges) Gebäckstück aus Hefeteig. Vgl. Studebaker = Stutenbäcker. |
Subulcus | Schweinehirt |
Sudler | Kuttler |
Sülter (ndd.), Sulz(n)er (obd.), Sülzer | Sulzer oder Sülzemacher. |
Sumilator | Nachahmer, Kopist |
Sup(p)an (slawisch) | Bezirksvorsteher, Vogt, Gutsverwalter. |
Sutor | Schuster |